Sehr geehrte(r) Frau/Herr ,
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht…“ (Heinrich Heine)
„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ Hätte von Bismarck Wärmewende, Gas, Strompreis oder Breitband gekannt, die Liste wäre länger geworden. Warum?
Bei Wahlen geht es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten. Sie, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, sind nicht wirklich überrascht.
Und nun stehen wir wieder vor Neuwahlen.
Vielleicht ist Ihnen auch – ca. vor 3 Wochen - der Bissen im Hals stecken geblieben. Im Rahmen der Berichterstattung zum Industrietreffen von Minister Habeck und großen Industrieunternehmen forderte dieser eine Senkung der Stromkosten. Und ergänzt dann: „Wir haben viel getan, aber häufig dann zu wenig und zu spät." Ich war mehr als sprachlos. Die letzten 3 Jahre ließ das Bundeswirtschaftsministerium nichts unversucht, um Deutschland zum Stromkosten-Weltmeister zu qualifizieren. Über 120.000 Insolvenzen im Jahr 2024, 25 % mehr als 2023. Aus diesen 120.000 Gründen ist der „deutschlandweite Ampelausfall“ zu begrüßen.
Das europäische Ziel für Klimaneutralität liegt erst im Jahr 2050. Wenn Deutschland früher (2045) klimaneutral wird, könnten die anderen Länder in der Zwischenzeit tendenziell mehr CO2 ausstoßen. Das ist dem Weltklima wenig förderlich.
Derzeit sind wir nicht europäischer Musterschüler, sondern laufen Gefahr, zum abschreckenden Beispiel zu werden. Denn den Weg, global wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig zu dekarbonisieren, müssen wir erst noch finden“, sagte BDI Präsident Herr Russwurm. „So lange dient Deutschland angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage keineswegs als Vorbild für ein grünes Wirtschaftswunder. Diesem Konzept wird niemand folgen.“ Besser kann man es nicht formulieren.
Wir Unternehmerinnen und Unternehmer spüren, dass es kein Signal aus Berlin gab und gibt. Wir verstehen gleichzeitig nicht, dass die Jungs und Mädels in Berlin es nicht verstehen, was Wirtschaft will und was deutsche Wirtschaft stärken könnte.
Obwohl der Noch-Kanzler letztes Jahr Wachstumszahlen wie in Wirtschaftswunderjahren versprach.
Dass Deutschland mit dem Wirtschaftskrieg und der dauerhaften Verteuerung seiner Energiezufuhr einen großen Schritt in Deindustrialisierung geht, versetzt auch die Hauptakteuer in der Wirtschaft in Unruhe.
Als größte Hindernisse für Investitionen werden eine unklare Finanzierung, langwierige Genehmigungsprozesse sowie Bürokratie gesehen.
Wir sind bereits auf der Zielgeraden zur Bundestagswahl, da wird nicht mehr viel passieren, wie wir die letzten Wochen und Tage hinsichtlich Stichpunkt Migration oder das unsägliche Krankenhausstrukturreformgesetz verfolgen durften und dachten. Und da wurden wir eines Besseren belehrt!
Und das beinahe Unmögliche ist passiert. Das Gesetz wurde verabschiedet. In den ländlichen Regionen, und da gibt es in Ostdeutschland viel Gegend, sollte man vermeiden krank zu werden. Krankenhausinsolvenzen am laufenden Band, frei nach Lauterbach zitiert. Sozialstaat perdu! Es wird enorme Verwerfungen geben. Im Ausland bezeichnet man die Deutschen als Geisterfahrer.
Der Berg aufgetürmter Probleme ist immens groß. Verschleppte strukturelle Probleme über viele Jahre.
Deshalb sollten uns die Worte von Helmut Schmidt in den Ohren klingen und unser Handeln in dem Sinne der neuen Regierung begleiten:
Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.
Dann bleibt mir für heute nur noch Ihnen und Ihren Familien ein erholsames und friedliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes und unternehmerisch erfolgreiches 2025 zu wünschen. |